Mit Vollgas ins Wasser – und ins Leben

Autor

Tanja Male-Stocker

Veröffentlicht am

Was bedeuten Ferien, wenn man sich im Alltag oft anpassen muss? Ben ist 18 Jahre alt, lebt mit einer halbseitigen Lähmung – und ist mit voller Energie dabei, wenn die Rutschbahn öffnet. In der insieme-Schwimmwoche in Leukerbad erlebt er, was ihm im Alltag oft verwehrt bleibt: Freiheit, Teilhabe – und die Möglichkeit, selbst zu entscheiden, was er tun will. 

„Ich bin heute schon 40-mal gerutscht – und es ist erst Mittag!“ 
Wenn Ben lacht, dann steckt das an. Er liebt Bewegung, Wasser, Freundschaft – und das Lager in Leukerbad ist für ihn jedes Jahr das Highlight. Nicht nur, weil es Spass macht, sondern weil er dort einfach er selbst sein darf. Ohne Druck, ohne Beurteilung.

Ich bin heute schon 40-mal gerutscht – und es ist erst Mittag!

Mit seinem Tempo, seiner Persönlichkeit – und seinen Stofftieren, die er liebevoll umsorgt. «Die Robben und Hunde wollen alle zusammen sein», erklärt er im Video, «und der hier macht schon lange das Lager mit mir mit.» 

Was für viele selbstverständlich ist – mal ausschlafen, sich spontan für eine Aktivität entscheiden oder einfach nur zuschauen –, ist für Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung oft nicht möglich. Im Alltag, aber auch in der Freizeit fehlt oft die Selbstbestimmung. In der insiemeFerienwoche ist das anders. 

Es wird auf die Bedürfnisse der Teilnehmenden eingegangen und ihnen die nötige Unterstützung geboten. Gleichzeitig sollen sie mitreden und mitbestimmen, um ihre Freizeit selbstbestimmt zu gestalten. Dies gehört zur gelebten Inklusion – und stärkt Selbstvertrauen, Selbstwirksamkeit und soziale Teilhabe. 

Teilhaben heisst mitbestimmen – nicht nur mitmachen

Für Familien, wie die von Ben, schaffen insieme Schweiz und 48 regionale Vereine Orte der Begegnung, des Vertrauens und der Mitgestaltung. Hier erleben Menschen mit einer kognitiven Beeinträchtigung Gemeinschaft – nicht als Zuschauer, sondern als Teil davon. Angebote wie Ferienwochen, Freizeitprogramme oder Elternaustausch stärken nicht nur das Umfeld, sondern vor allem die Selbstwirksamkeit der Teilnehmenden – so wie bei Ben, der im Wasser aufblüht, Freunde findet und zeigen darf, was in ihm steckt.

Stofftiere, Freunde und ganz viel Energie

Ben zeigt im Video auf seine ganz eigene Weise, was das bedeutet. Mal wild, mal nachdenklich, immer authentisch – er spricht über Freundschaften, Energie, Stofftiere, Mut und auch über Grenzen. Er erzählt von seinem Kollegen Mario, den er im Lager kennengelernt hat, und davon, wie er sich selbst helfen kann, wenn etwas schwierig ist: «Für mich ist eigentlich alles machbar.» 

 

Für Ben ist das Lager ein Ort, an dem er aufblüht. Ein Ort, wo seine Energie Raum bekommt, wo er lachen, rutschen, schwimmen und einfach leben darf – so, wie er ist. «Das Lager ist mein Highlight», sagt er. «Ich könnte hier problemlos noch eine Woche bleiben.» Und man glaubt es ihm sofort. 

Für mich ist eigentlich alles machbar.

Im Video erzählt Ben mit viel Humor, was das Lager für ihn bedeutet – und warum seine zehn Stofftiere auf keinen Fall fehlen dürfen.

Helfen Sie uns, jungen Menschen wie Ben eine Freude zu schenken!