Inklusive Mode: sinnvoll oder nicht?

Autor

Sarah Cornaz

Veröffentlicht am

Anfang der 2000er-Jahre machten Menschen mit Behinderung ihrem Unmut Luft, wenn es um Jogging-Outfits und Freizeitkleidung ging, welche die Gesellschaft für sie vorsah. Ganz oben auf der Liste der Kaufkriterien stand Bequemlichkeit, gefolgt von Preis, Material, Stil und Outfit.

Hinter ihrem frivolen und oberflächlichen Glanz ist die Mode ein Ausdruck unserer Identität.

Vor einigen Jahren hat die Fondation Cap Loisirs aus Genf ihre erste Modenschau „Look & Mode“ veranstaltet, welche die Sicht von gewöhnlichen Menschen auf Behinderungen sowie von Menschen mit Behinderung auf sich selbst verändert hat. Dieser Weg wurde seither fortgesetzt und mündete 2021 in die Präsentation des Manifests für inklusive Mode von ASA Handicap mental, in dem schon im ersten Satz auf die Bedeutung des Themas hingewiesen wird: „Hinter ihrem frivolen und oberflächlichen Glanz ist die Mode ein Ausdruck unserer Identität.“

Eine Arbeitsgruppe von rund 20 Personen hat das erste Schweizer Manifest für inklusive Mode erarbeitet.

 

Und genau darum geht es! Mode ist weit davon entfernt, sinnbefreit zu sein, sie ist ein Symbol unserer Identität, sie unterstreicht unseren Gemütszustand und ist eine Bestätigung unserer Denkmuster. Sie ist mehr als ein einfaches, oberflächliches und austauschbares Accessoire, sie lässt uns im Alltag in besserem Licht erscheinen und bestimmte Botschaften vermitteln. Sie ist ein echter Teil von uns und unterstützt uns bei der Entwicklung unseres eigenen Selbstwertgefühls.

 

Mode ist weit davon entfernt, sinnbefreit zu sein, sie ist ein Symbol unserer Identität, sie unterstreicht unseren Gemütszustand und ist eine Bestätigung unserer Denkmuster. Sie ist mehr als ein einfaches, oberflächliches und austauschbares Accessoire, sie lässt uns im Alltag in besserem Licht erscheinen und bestimmte Botschaften vermitteln.

Natürlich machen Kleider keine Leute, aber sie sind Teil eines gesellschaftlichen Kodex und unserer Beziehung zu anderen Menschen. Ist inklusive Mode nun also sinnvoll oder nicht? Die Antwort liegt auf der Hand. Mit diesem Manifest soll erreicht werden, dass Mode sich neu erfindet, vielfältiger wird und innovative Wege beschreitet, um für alle zugänglich zu werden. Es geht um inklusive Mode, die nicht nur Menschen mit Behinderung zugutekommt, sondern auch älteren Menschen und denjenigen, die nicht den eng gesteckten Normen der aktuellen Mode entsprechen.

 

Der ganze Beitrag (französisch) ist in der Septemberausgabe 09/2021 der Pages Romandes erschienen, der Sie per E-Mail an sarah.cornaz@bluewin.ch bestellen können.

 

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