Patientinnen und Patienten mit einer Beeinträchtigung: Besuch in der Arztpraxis verbessern

Autor

Anne-Sophie Ledermann, Übersetzung Leichte Sprache Pro Infirmis

Veröffentlicht am

Menschen mit einer Autismus-Spektrum-Störung bevorzugen
bekannte Dinge und gewohnte Situationen.
Neues und Unbekanntes fällt ihnen schwer.
Unbekannte Menschen, überraschende Situationen…
Aber auch ungeplante Erlebnisse bedeuten Stress.

 

Die Betroffenen müssen auch mal ins Spital oder zur Ärztin.
Doch für sie ist eine Behandlung schwierig:

Das Spital-Personal und die Ärzte haben wenig Erfahrung mit ihnen.

Dieses Problem kennen auch Menschen mit einer Beeinträchtigung.
Sie verstehen nicht, was die Ärzte und Ärztinnen sagen.
Sie fühlen sich nicht verstanden.

 

Das Personal kann noch lernen
Ärztinnen und Ärzte fehlt die Erfahrung mit Patientinnen und Patienten
mit dieser Erkrankung oder einer Beeinträchtigung.
Auch das Pflegepersonal und die Spitäler können noch dazulernen.

 

Eine neue Ausbildung hilft weiter.
Die Ausbildung ist auf dem Internet verfügbar.
Sie heisst «Ici tous sont Accueillis ».

Das ist Französisch und bedeutet:

Hier sind alle willkommen.

 

Die Ausbildung haben 2 Fachleute entwickelt.
Delphine Roduit, Dozentin an einer Fachhochschule.
Jérôme Favrod, Professor und klinischer Kranken-Pfleger.

Das bezweckt die neue Ausbildung:

Die Bedürfnisse von Patientinnen und Patienten mit einer Beeinträchtigung
oder mit einer Autismus-Spektrum-Störung besser kennen.

So holen die Spitäler und Arztpraxen die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten ab:

  • In der Arztpraxis einfach und verständlich reden.
  • Den Ablauf einer Behandlung vorher besprechen.
  • Orte und Personen zuerst vorstellen und zeigen.
  • Den Patientinnen und Patienten gut zuhören.

Das hilft den Patientinnen und Patienten:

  • vorher die Praxis besuchen
  • Fotos der Ärztinnen und Ärzte sehen
  • Bilder der medizinischen Geräte betrachten

Es braucht manchmal nur wenig.

Für die Patientinnen und Patienten wird die Situation bekannt und vorher-sehbar.
Die Gespräche sind klar und verständlich.

 

 

Verständlich, bekannt und vorher-sehbar

 

Menschen mit Beeinträchtigungen brauchen manchmal mehr Zeit.
Man muss ihnen die Dinge vorher gut erklären.
Ein Gespräch mit den Angehörigen hilft auch.

Die Familie kennt die Bedürfnisse und Sorgen
der Patientinnen und Patienten.

Von diesem Wissen sollte das Personal profitieren.

 

Patientinnen und Patienten richtig begegnen

 

Eine Behandlung soll erfolgreich sein und ein Leiden heilen.
Das wünschen sich alle Beteiligten.
Das Gesundheits-Personal muss aber dazu lernen.

Es muss lernen, den Patientinnen und Patienten richtig zu begegnen.

Denn die Begegnung mit ihnen ist bereichernd.