Die Pensionierung gut vorbereiten

Autor

Lise Tran, Übersetzung in Leichter Sprache Pro Infirmis

Veröffentlicht am

Mary-Claude Nicollier ist über 60 Jahr alt.

Seit 2 Jahren ist sie pensioniert.

Deshalb arbeitet sie nicht mehr.

Mary-Claude hat bei der Stiftung Polyval im Kanton Waadt gearbeitet.

Mary-Claude hat ihr ganzes Leben bei Polyval gearbeitet.

«Ich habe von 7.45 bis 16.45 Uhr gearbeitet.

Natürlich mit einer Pause!», sagt sie fröhlich.

Zuletzt hat sie Spritzen verpackt.

Sie sagt:
«Wir mussten 10 Spritzen in einen Beutel packen.»

Ihre Mutter macht sich Sorgen

Die Mutter von Mary-Claude ist fast 90 Jahre alt.
Vor 2 Jahren hat sie sich Sorgen um ihre Tochter gemacht:
«Mary-Claude arbeitet bald nicht mehr.
Dann darf sie nicht nur zu Hause bleiben.
Mary-Claude muss etwas zu tun haben.
Deshalb braucht es Ideen.
Und Möglichkeiten, um diese Ideen zu verwirklichen.»

Die Mutter von Mary-Claude ist fast 90 Jahre alt.  Vor 2 Jahren hat sie sich Sorgen um ihre Tochter gemacht. © Cyril Zingaro

Gruppen für Eltern

Bis vor 2 Jahren hat Françoise Beuchat-Vailleau bei einer Institution in Genf gearbeitet.

Dort hat sie den Bereich Kultur und Freizeit geleitet.

Sie hat Gruppen für bald pensionierte Personen und ihre Eltern organisiert.

In den Gruppen haben die Personen über die Pensionierung gesprochen.

Frau Beuchat-Vailleau erklärt:
«Zu Beginn ihrer Pensionierung schauen die Menschen gerne fern.
Zuerst finden sie das toll.
Aber nach einiger Zeit ist das schlecht.
Denn sie sehen keine anderen Menschen mehr.
Sie sind allein und von der Welt abgeschnitten.
Das ist schlecht für die Laune und die Gesundheit.»

Frau Beuchat-Vailleau fragt:
«Was verhindert eine gute Pensionierung?»

Sie erklärt:
«Ältere Menschen haben vielleicht Probleme mit der Gesundheit.

Oder sie sind schneller müde.

Das ist ein Hindernis. Das stimmt.

Aber ein anderes Hindernis sind die Gedanken.

Denn pensionierte Menschen glauben oft:

Ich kann nichts mehr machen und nichts mehr lernen.

Und das ist falsch!

Pensionierte Menschen können noch viel machen und lernen.

Zum Beispiel einen neuen Sport oder Bewegung.»

 

Mary-Claude hat sich für mehrere Aktivitäten angemeldet.
Jetzt hat sie ein volles Programm.
Mittwochs und freitags geht sie in eine Werkstatt einer Institution.
An anderen Tagen macht sie einen Kurs für sanftes Turnen.
Oder sie geht schwimmen.
Sie macht auch einen Strick-Kurs und besucht Workshops mit Marionetten.

Was für ein tolles Programm!
Mary-Claude ist begeistert:
«Das ist super! Ich bin nie allein in meinem Zimmer!»