Seit 70 Jahren gibt es das Fernsehen.
Seitdem zeigt das Fernsehen alle möglichen Themen.
Es zeigt auch Menschen mit einer Behinderung.
Einige Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben sich gefragt:
- Wie zeigt das Fernsehen Menschen mit einer Behinderung?
- Ist es heute so wie früher, vor 70 Jahren?
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler haben diese Frage untersucht.
Sie haben sich deshalb alte Sendungen angesehen.
Die Sendungen waren zwischen 1950 und 2018 im Fernsehen.
Das haben die Wissenschaftler herausgefunden:
Das Fernsehen zeigt die Menschen mit einer Behinderung heute
anders als früher. Es hat sich einiges verbessert.
Aber das Fernsehen stellt Menschen mit einer Behinderung
noch immer anders als andere Menschen dar.
Justine Scheidegger ist Wissenschafterin.
Sie erklärt die Unterschiede anhand von 2 Beispielen.
- Heldinnen und Helden
Im Fernsehen kommen ab und zu Menschen mit einer Behinderung vor.
Das ist gut so.
Aber man zeigt diese Menschen immer als Helden.
Also etwa so:
«Diese Frau ist aussergewöhnlich!
Sie macht alles ganz allein!
Sie ist sehr gut in der Gesellschaft integriert!»
Das Fernsehen zeigt die Betroffenen immer gleich: als Super-Helden.
Es zeigt aber nicht das wahre Leben der Betroffenen.
Es spricht auch nicht über ihre Schwierigkeiten im Alltag.
- Sportler mit einer Behinderung
Auch im Sport gibt es Unterschiede.
Das Fernsehen zeigt manchmal Sportler mit einer körperlichen Behinderung.
Zum Beispiel jemanden im Rollstuhl.
Danach befragt eine Reporterin vom Fernsehen einen Arzt.
Der Arzt erklärt, ob dieser Sport für diese Behinderung gefährlich ist.
Aber warum befragt man einen Arzt?
In einem Wettkampf mit gesunden Sportlern befragt man nie einen Arzt.
Es geht schliesslich nicht um Medizin, sondern um Sport!
Es geht um die Leistungen der Sportler!
Das ist nicht gerecht!
Menschen mit einer Behinderung kommen im Fernsehen zu wenig vor.
Das Fernsehen muss Fortschritte machen.
Es muss mehr Menschen mit einer Behinderung zeigen!
Sie müssen einen festen Platz im Fernsehen haben!
Interview mit einer Physiotherapeutin während eines Behinderten-Ski-Wettbewerbs im Februar 2000.